Schlagwort: Minderwertigkeit

Gefangen im Netz

Das Netz


Sprache als geeignetes Instrument,
eigene Unfähigkeit zu kaschieren.
Worte werden zur Ersatzhandlung.
Selbstverliebte Slogans lenken ab
von der eigenen Unfähigkeit.
Die eigenen Worte werden zum Orgasmusersatz.
Sprüche werden wichtiger, als Taten.
Liken statt leben.
Smileys statt Empathie.
Traurige Existenz hinter dem Monitor,
dem Display, der Tastatur.
Herr der Tasten, der wirren, abstrusen,
unkontrollierten, unantastbaren Gedanken.
Ich bin der Maßstab.
Ich habe die Macht.
Ich dulde keine Meinung neben meiner.
Was mir nicht paßt, blockiere ich,
Zuhause schlage ich um mich.
Sämtliche Kontrolle geht verloren.
Wer mir nicht zustimmt,
wird zerstört…
Meinen Hass, meine Verzweiflung
gegen und über mich,
kann ich im Netz verteilen,
wie ich will.
Nun bin ich stark.
Nun bin ich endlich
auch mal wer…
Copyrights Sabine Adameit

Share this:
Share

Falscher Stolz

tag-der-deutschen-zwietracht

Deutschtümelei

Mir ist warm.
Ich habe ein Dach über dem Kopf.
Ich habe mein Auskommen.
Ich kann mir nicht viel leisten,
Aber ich habe meine Freunde,
Meinen lieben Mann,
Meine Tiere, mein Zuhause.
Was will ich mehr?
Auch wenn das Geld nicht reicht,
Kann ich zufrieden sein.
Auch wenn ich Hartz IV empfange
Habe ich doch alles,
Was ich brauche,
Minimum, aber immer noch mehr,
Als so viele Menschen auf dieser Welt.
Woher kommt der Hass
Auf Fremde, Bedrohte Menschen,
Die nicht zu unserem Kulturkreis gehören?
Was können sie uns,
Die wir nichts besitzen noch nehmen?
Unser Deutschtum,
Unsere Kultur?
Unsere Wohnung, unsere Heimat?
Wovor haben unsere besorgten Bürger
Nur diese Furcht?
Was kann man Menschen nehmen,
Die nichts haben?
Einen Stolz auf etwas,
Das nicht verdient wurde?
Auf ein Vaterland,
In das wir geboren wurden?
Wovor haben wir Angst?
Dass der HartzIV Anspruch
Genommen wird?
Warum geht ihr Hass nicht
An die richtige Adresse,
An die Menschen,
Die Schuld sind an ihrem Elend?
Die auf Kosten anderer
Leben und schwelgen.
Die in einer Minderheit
Einen Großteil des Geldes,
Der Macht beherrschen?
Haben sie vielleicht Angst vor denen
Und fühlen sich nur stark,
Wenn sie vor verzweifelten,
Hilflosen Menschen stehen?
Die fliehen vor Krieg,
Folter und Misshandlung
Die anders aussehen und denken?
Sie berufen sich auf Bildung und Kultur,
Die sie nie genossen haben
Und beleidigen Menschen,
Die nicht aussehen wie sie.
Die aus einem anderen Land,
Einer anderen Kultur kommen,
Die unserer Kultur
In keiner Weise zurücksteht.
Ganz im Gegenteil,
Sie hat uns so viel voraus.
Sie sind stolz,
Diese besorgten Bürger,
Aber bitte
Worauf denn nur?
Copyright Sabine Adameit

Share this:
Share

© 2024

Theme von Anders NorénHoch ↑

Share