Schlagwort: Diktatur

Ich will nicht

Nazi

Gegen das Vergessen


an morgen denken
In einem Land,
wo Menschen sich nicht mehr
frei bewegen können.
Ständig in Angst leben müssen,
misshandelt, überfallen
oder getötet zu werden.
Mit Plattitüden konfrontiert werden,
dass andere Menschen uns die
Butter vom Brot nehmen,
zu gut gekleidet seien,
obwohl sie doch gerade
aus einem Kriegsgebiet kommen.
Daran denken,
was unsere Kinder
in dieser Atmosphäre noch erleben werden,
wo täglich Flüchtlingslager angezündet,
Ausländer unverhohlen angefeindet werden.
Damit leben, dass Menschen
andere in die zweite und dritte Klasse abschieben,
nur wegen ihrer Hautfarbe und Herkunft,
nur damit sie ihr jämmerliches, nicht vorhandenes
Selbstbewusstsein vermeintlich stärken.
In einem Land leben,
in dem Menschen gnadenlos
und unbarmherzig, nur sich am nächsten,
die Augen verschließen vor
der großen Pein, der großen Angst,
in der so viele Menschen leben müssen.
Tatenlos zusehen,
wie dieses Land wieder
im braunen Sumpf versinkt.
Parolen gröhlend, die hohle Masse,
mit Bierflasche in der Hand, Fahnenschwenkend,
sich zur Herrenrasse ernennt.
Schweigen und später sagen müssen,
ich habe von nichts gewusst und
nichts getan, um diesem Mob Einhalt zu gebieten.
Mich nicht mehr schämen müssen
für mein eigenes Land.
...wieder dieselben Fehler begehen.
...wieder wegschauen.
Ich will in den Spiegel schauen,
sagen können:
Ich habe alles Menschenmögliche getan,
um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten.
Copyrights Sabine Adameit

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Was für eine Zukunft

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Was für eine Zukunft haben wir
Wenn uns die Vergangenheit einholt
Rassenhass und Holocaust
Keine Begriffe aus der Vergangenheit sind
Fremdem misstraut wird
Unbekanntes verdammt
Wissen nur noch per
Schlagzeilen geholt
Übergriffigkeiten an Frauen
Belächelt werden von Staatsoberhäuptern
Diplomatie ein Fremdwort ist
Religion zur Mordmaschinerie wird
Selbstdarsteller an die Macht kommen
Ohne Kultur, ohne politische Bildung
Wenn nur noch Geld regiert
Menschen das Sagen haben
Die über Leichen gehen
Sich selbst am Nahesten sind
Unwissende, Hilflose, Besorgte
Plakativ für sich vereinnahmen
Um sie dann noch hilfloser
Werden zu lassen
Ohne soziale Absicherung
Was für eine Zukunft erwartet uns
Wenn Barbaren an der Macht sind
Die narzistisch und egozentrisch
Parolen posaunen.
Diese Zukunft liegt
In der Vergangenheit
In der so schreckliche Fehler
Begangen wurden
Gott schütze uns.
Copyrights Sabine Adameit

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Anne Frank

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Wenn still die Tränen rinnen,

kein Schluchzen,

nur tiefe Trauer,

so tiefer Schmerz.

Vor kurzem erlebte ich,

das Anne Frank-Oratorium,

das war so ein Moment,

da liefen die Tränen,

ungefragt, ungewollt,

vor lauter Schmerz,

vor lauter Hilflosigkeit,

was Menschen Menschen antun,

was Menschen erleben müssen,

und ich mich frage,

was bist du?

Mensch?

Wer bist du?

Was macht dich aus?

Du erhebst dich über alles,

ich finde keinen Grund.

Ich finde keine Entschuldigung.

Tränen rinnen, aber können nicht helfen,

nicht reinigen, nichts ändern.

Du fühlst,

sie zeigen deine Angst

deine Hilflosigkeit,

dein Unverständnis,

in einer Zeit,

in der sich nun alles wiederholt.

Nichts gelernt,

nichts verstanden.

Anne Frank,

du bist vergeblich gestorben.

©Sabine Koss

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