Schlagwort: Familie (Seite 1 von 2)

Fremde

Fear

In der
Neuen Heimat
Ohne Sprache
Ohne Freunde
Allein, hilflos
Eingepfercht
In einem sogenannten Heim
Kein Zuhause
Nur Aufenthalt
Bis auf Weiteres
Keine Angst mehr
Vor Bomben
Vorm Tod
Aber auch
Kein Schutz
Keine Zuverlässigkeit
Wie geht es weiter?
Bin ich in Sicherheit?
Habe ich
Meine Familie gerettet?
Unerträglich
Ich erfahre nichts
Darf ich bleiben
Meiner Frau
Meiner Familie sagen
Dass sie endlich
In Sicherheit sind?
Wann hört sie endlich auf
Diese Angst
Diese Unsicherheit
Wann darf ich endlich
Atmen, leben
Wann darf ich endlich
An morgen denken
Für meine Familie
Und mich?

Copyrights Sabine Adameit

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Hingabe

mein-momo

Momo

So viele Leben
Musste ich gehen lassen
Ich durfte sie begleiten
Sie gaben mir so viel
Waren immer bei mir
Liebten mich
So wie ich bin
Fanden mein zuhause
Wie ich sie fand
Standen immer zu mir
Akzeptierten allen Unbill
Gaben mir Trost
Nur weil ich
Sie aufnahm
Und ihnen
Ein Zuhause gab
So viele Tiere
Ohne Zuhause
Sie fanden es
Bei mir
Und ich
Bei ihnen
So einfach
Geht Liebe
So einfach
Geht Annahme
Hilfe, Unterstützung
Warum können
Wir Menschen nicht
So problemlos
Miteinander umgehen?
Copyrights Sabine Adameit

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Der Fluch des Bösen

Evil I

Sogar in diesen schrecklichen Zeiten
Steht wieder einmal Weihnachten vor der Tür.
Unermüdlich, wie in jedem Jahr,
Schmücken wir unser Heim
Besinnen uns auf das Wichtige im Leben,
Auf die Familie, den Zusammenhalt, die Liebe.
Jedes Jahr fällt es schwerer.
Terror und Gewalt beherrschen die Welt
Und wir sehen hilflos zu.
Wir helfen, wo wir können.
Wir spenden und unterstützen,
Wir wehren und engagieren uns,
Wenn Hass, Neid und Missgunst,
Dummheit und Ignoranz,
Gewalt und Terror
Den Alltag beherrschen.

Auch dieses Jahr hoffe, wünsche, bete ich,
Dass endlich Friede auf Erden werde.

Wann wird die Menschheit endlich erlöst
Von dem Fluch des Bösen.

 

Copyright Sabine Adameit

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Familie

Forever and Ever I

Forever and Ever – Meine Eltern

Von meinen Eltern lernte ich,
Dass Familie das Wichtigste ist
Das gemeinsame Blut
Schweißt zusammen
Da nimmt man in Kauf
Dass man nicht jeden mag
Man akzeptiert ihn
So wie er ist, weil
Er gehört zur Familie
Diese Einstellung hat sich sehr geändert
Wie schade
Ich hänge an der ostpreussischen Tradition
Es macht mich sehr traurig
Dass Familie, Verwandtschaft
Keinen Stellenwert mehr hat
Was gibt es Wichtigeres, als Familie?
Heute trifft man sich einmal im Jahr
Zu Familienevents
Aber keiner kümmert sich mehr
Meine Eltern würden sich im Grabe umdrehen
Bin ich froh,
Dass sie diese Entfremdung
Nicht mehr miterleben müssen.
Copyrights Sabine Adameit

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Wir leben

Mercy

Zerstörung

Alles zerstört
Die Bombe schlug direkt in mein Wohnzimmer ein
Ich war mit den Kindern gerade draußen,
Als ich den Einschlag hörte
Rannte ich mit ihnen nachhause
Unsere Wohnung lag in Schutt und Asche
Meine Frau und meine Mutter konnte ich nicht mehr retten
Kaum wiederzuerkennen
Waren sie unter den Trümmern
Meine Kinder schrien
Ich konnte sie kaum beruhigen
Wir gingen zu meiner Schwester
Sie ist verschont geblieben
Ohnmächtig vor Schmerz
Versuche ich, die Kinder zu trösten
Was soll ich nun tun
Wo sollen wir hin?
Meine Schwester nimmt uns auf
Aber sie hat nicht genug Platz für uns
Wir sind so dankbar
Dass sie uns eine Bleibe gibt
Aber ich kann es ihr nicht zumuten
In einer 3 Zimmer Wohnung
Mit zehn Menschen
Sie hat ja auch ihre Familie
Die Bombardierung hört nicht auf
Wir sind hier nicht sicher
Wir müssen hier raus

Ich habe jemanden kennengelernt
Der uns helfen will
Weg von diesen Schrecklichkeiten
Raus aus diesem Horror
Wir können einen Platz bekommen
In einem Boot in die Freiheit
Weg von diesem Krieg
Egal wohin
Hauptsache raus aus diesem Terror
Ich muss an meine Kinder denken
Sie sollen leben
Sie brauchen eine Chance
Ich habe hart gearbeitet und
Konnte etwas ansparen
Ich hebe mein ganzes Geld ab
Und bezahle für die
Fahrt in die Freiheit
Ich weiß, es wird gefährlich
Aber hier ist die Gefahr unvergleichlich größer
Wir gehen aufs Boot
Unsere einzige Chance
Vor den Bomben kann ich mich nicht retten
Sie fallen mittlerweile mehrmals täglich
Unberechenbar, tückisch, tödlich
Es ist reine Glücksache
Von ihnen nicht getroffen zu werden
Schlimmer kann es auf dem Boot nicht werden
200 Menschen auf einem zehn Meter Boot
Die Enge ist kaum zu ertragen
Aber hier fallen keine Bomben
Ich habe das Richtige getan
Nur für meine Kinder
Ich wäre lieber Zuhause geblieben
Und hätte meine Frau
Meine Mutter beerdigt
Aber auch Friedhöfe werden bombardiert
Meine Welt, mein Zuhause gibt es nicht mehr
Ich darf keine Trauer zeigen
Ich muss  stark sein
Sturm, Hunger und Durst
Menschen die vor Angst schreien
Ich nehme meine Kinder in den Arm
Und erzähle Geschichten
Von einer schönen neuen Welt
In der es kein Leid
Keinen Hunger, keine Not gibt
Keine Bomben, keine Gefahr
Ihre Augen strahlen
Wenn ich die neue Welt schildere
Ihre Tränen trocknen
Und ich glaube selber
Was ich ihnen erzähle
Obwohl ich weiß
Dass es diese schöne neue Welt nicht gibt
Das Unwetter haben wir überstanden
Land in Sicht, haben wir es geschafft?
Wir leben, alles ist gut
Copyright Sabine Adameit

 

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