Schlagwort: Mitgefühl,

Menschlichkeit

We are the World

Glück und Zufriedenheit
Können lethargisch machen
Können lähmen
Unglück und Leid
Soweit weg vom Alltag
Gewalt und Armut
Nur noch Erinnerung
Hunger Arbeitslosigkeit
Schmerzende Einsamkeit
Endlich weit weg
Doch nie vergessen
Immer in Erinnerung
Leid Not Trauer
Verzweiflung Versagen
Existenzangst Selbstzweifel
Ein Leben lang gekämpft
Immer wieder aufgestanden
Immer wieder neu angefangen
Und so viel gelernt
Freude und Trauer
Nah beieinander
Niemals Stillstand
Leben annehmen
Immer wieder
Den Kampf aufnehmen
Mit allen Anforderungen
Allen Unbilden und Glücksmomenten
Nichts möchte ich missen.
Wenn es mir nun gut geht
Werde ich niemals vergessen
Und mich umso mehr
Um Menschen bemühen
Die verzweifeln
Keine Kraft mehr haben
Hilflos und unverschuldet
Leiden müssen
Das Elend der Welt
Kann ich nicht verändern
Meinen Freunden
Meinen Nachbarn
Meinem Gegenüber
Meinen Mitbürgern
Reiche ich meine Hand
Egal welcher Nationalität
Welcher Hautfarbe
Oder Herkunft
Ich hätte nichts gelernt
Aus meinem Leben
Wenn ich nicht helfen würde
Obwohl ich es kann.
Ist das nicht
Der Sinn unseres Daseins?
Annehmen und geben können
Wie es die Situation erlaubt
Sich helfen lassen
Und unterstützen
Wenn ich die Kraft
Und die Möglichkeit habe
Diese Erfahrungen in
Einklang zu bringen
Das zeichnet das
Menschsein aus.
Copyrights Sabine Adameit

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Fremder

Mercy

Mercy

Ein Fremder steht vor deiner Tür
Er sieht nicht aus , wie du
Er hat einen dunklen Teint
Schwarze Locken, tiefbraune Augen
Er fragt, ob du Arbeit für ihn hast
Er will kein Geld,
Er hat Hunger und
Braucht ein Dach über dem Kopf
Weist du ihn zurück?
Schließt du die Tür
Schließt du dein Herz?

Ein Fremder steht an der Grenze
Viel zu leicht bekleidet
Für dieses Land und sein Klima
Er hat kein Gepäck,
Seine Familie steht zitternd hinter ihm
Er hat keine Papiere
Er ist geflohen und froh,
Dass er überlebt hat
Ihr schließt eure Grenzen
Und nennt euch EU?

Unternehmer, Politiker
Ihr habt Familie
Wie dieser Fremde
Ihr habt ein Herz
Ihr liebt , ihr leidet
Ihr seid Menschen
Warum macht ihr aus eurem Herzen
Eine Mördergrube
©Sabine Adameit

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Was haben wir falsch gemacht


Nazis.jpg

 

In der Schule wurde mir der Nationalsozialismus vermittelt.
Es hat mich so beeindruckt,
dass ich keine Deutsche mehr sein
und meinen Pass abgeben wollte.
Ich habe es dann doch nicht gemacht,
weil ich nach Indien reisen wollte.
Ein deutscher Pass ist für das Visum doch ganz hilfreich.
Ich habe mich damals geschämt, Abkömmling solcher Bestien zu sein.
Sogar mein Vater war als Pimpf begeistert von dem Pack.
Aber er hat gelernt. Als 14jähriger hatte er kaum eine Chance
diesen Fanatismus zu durchschauen.
Für ihn war es eine Art Pfadfindergemeinschaft,
ein Zugehörigkeitsgefühl, was er bis dahin nicht kannte.
Bis er dann an die Front musste.
Da kamen dann doch leise Zweifel.
Schwer verletzt wurde er von einem Priester gerettet
und merkte, welch Scharlatanen er aufgesessen war.
Meine Familie floh aus Ostpreußen
mit Nazis hatten sie nichts am Hut,
sie mussten nur unter ihnen leiden.
Das ist alles lange her.
Diese Familie lebt nicht mehr.
Ich lebe weiter mit diesem Hintergrund, mit diesem Wissen.
Ich war so sicher, dass man aus dieser Historie gelernt hat.
Ich war so sicher, dass wir nur noch für den Frieden leben wollen.
Ich war so sicher, dass so etwas nie, nie wieder geschieht.

Was haben wir falsch gemacht?

Wie können gerade ältere Menschen,
die diese Vergangenheit zwar nicht mehr persönlich,
aber über die Familie erfahren haben,
heute wieder nach einer starken Führung schreien.
Demokratie verteufeln und Menschen in Kategorien einordnen,
wie früher Juden = „Untermenschen“ etc.?
Was haben wir bloß falsch gemacht,
dass heute Menschen auf ihr Vaterland stolz sind, wenn sie
„besorgt und aufrecht“, Menschen verurteilen,
verachten, diskriminieren, abklatschen?
Menschen aufgrund von Glauben oder Hautfarbe
jede Existenz absprechen, sie als nicht zugehörig empfinden,
ihnen unterstellen, sie könnten unsere freie Gesellschaft zerstören?
Heute muss ich mich wieder schämen.
Heute könnte ich wieder meine Staatsbürgerschaft abgeben.
Heute darf ich nicht schweigen, wie es früher geschah.
Heute wird alles, wofür wir nach dem Krieg einstanden,
ad acta gelegt. Zur Farce gemacht.
Alles vergessen, nichts gelernt,
nichts vermittelt.
Was haben wir falsch gemacht?
©S. Adameit

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