Schlagwort: Politik (Seite 3 von 3)

Ich weine

Ich weine

Ich weine

 

Schwarzer Himmel
die ersten Sterne im Dunkeln.
Mond gibt alles
in voller Größe,
Runde und Schönheit.
Ich sitze hier im Garten
und darf diese Schönheit bewundern.
Ein Krimi zeigt gerade sehr realistisch,
wie Kinderhandel in höchsten
Kreisen ganz normal abläuft.
Erdogan hat gerade 36.000
Dozenten und Studenten verhaftet
bzw. des Amtes enthoben.
Ein Mensch hat heute mit einer Axt
Menschen getötet und verletzt.
Beim Feuerwerk in Nizza
wurden Hunderte von Menschen
von einem Menschen in einem LKW überrollt.
Mir geht es so gut.
Ich lebe in einem freien Land.
Ich wohne sicher.
Mir kann nichts passieren,
aber ich weine.
Ich weine jeden Tag,
wenn ich die Nachrichten höre.
Kinder werden misshandelt,
Tiere gequält,
auf you tube und Facebook
kann man alle Grausamkeiten verfolgen.
Jeden Tag Nachrichten
über misshandelte Menschen,
verrückte Machtinhaber,
die ihre Allgewalt ausnutzen
und sei es im Namen eines Putsches.
Jeden Tag brennen Flüchtlingsheime,
jeden Tag ertrinken Menschen,
weil sie vor Krieg fliehen,
jeden Tag werden Menschen erschossen,
misshandelt, vergewaltigt,
im Namen einer Religion,
eines Führers,
eines „Vaterlandes“.
Ich sitze hier
und bewundere den Mond,
still und beruhigend,
Vertrauen einflößend.
Weit weg, strahlend,
beruhigend, er sieht auf unsere Welt
und bleibt kühl und neutral.
Heute abend bleibe ich es auch.
Ich genieße einfach,
was Gott uns geschenkt hat.
Aber ich weine,
was wir aus dieser Welt
gemacht haben.
©S.Adameit

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Ordnung schaffen

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Vino Rosso

Es war wieder einmal einer der Abende, an denen unser Freund Piet, gemeinsam mit dem Besten aller Ehemänner und dem süßesten Zottelhund, unserem Choppi, die Probleme der Welt erörterten. Der Rotwein stand atmend auf dem Tisch, die Gläser wurden erhoben und schon konnte es losgehen. Alltagsprobleme wurden kurz angesprochen. Welche Sense ist die Beste, Probleme mit dem Aufsitzrasenmäher wurden geschildert. Von dem fetten Marschboden hier in unserer Gegend, kam man schnell auf die Umweltprobleme zu sprechen. Landwirte, die das Grundwasser verschmutzen führten zu weiteren grundsätzlichen Problemen, wie Lebensmittelverseuchung, Milchpreisen, der „Bio“lüge (wo Bio draufsteht, ist noch lange nicht Bio drin) und ähnlichem. Nach dem dritten Glas Wein war man sich einig, dass das alles so nicht weitergehen kann.

Gerade wurde geheut, das heißt, einige Kitze mussten ihr Leben lassen, nur weil der Landwirt keine Zeit hat, seine Weiden vorher zu überprüfen. Schön findet er es ja auch nicht, aber so ist das nun mal, wenn der Profit vor Menschlichkeit geht. Wenn es nur noch um Geld und nicht um Leben geht. Abgehakt, so ist es nunmal.
Piet schenkt nochmal ein und berichtet stolz von seiner letzten Jagd. Auch da musste wieder ein junger Bock dran glauben. Choppi schaut Piet kritisch an, aber die frische Rehkeule, die ihn bald erwartet, besänftigt ihn. So ist nun mal das Leben. Jagen und gejagt werden. Tiere können davon eine Elegie singen. Menschen bekommen davon Frust, traumatische Erlebnisse, zumindest Depressionen oder pflegen unangebrachten Jagdstolz, wenn sie hinterrücks auf ein Tier schießen. Bei Menschen nennt sich diese Art von Jagd Mobbing. Tiere kostet sie das Leben. Und schon sind wir bei der zweiten Flasche.

Nun wird Piets Gesicht noch ernster. Was ist nur mit den Menschen los. Haben sie denn alles vergessen? Mittlerweile würden abseits vom Mobben auch wieder unverhohlen deutlichere Akzente gesetzt, stellt er fest. Zum Beispiel, wenn es um F!üchtlinge und Asylanten geht. Wurde vor noch nicht langer Zeit unter vorgehaltener Hand am Stammtisch über Menschen hergezogen, die zugezogen waren, wird nun lauthals proklamiert, dass alles Elend von diesen Fremden kommt. Piet schildert meinem Besten aller Ehemänner detailliert, was die Einheimischen von dieser neuen Flut fremder Kulturen halten. Es macht ihm Angst. Er erinnert sich an frühere Zeiten. Damals waren es die Juden, die den Sündenbock abgeben mussten. Heute sind es ganz undifferenziert einfach alle, die nicht in Deutschland geboren wurden. Alle denen es schlechter geht, als uns, die wir in einem reichen, demokratischen, freien und vielleicht schon zu lange, friedlichen Land geboren wurden. All das können uns diese Fremden, diese Flüchtlinge ja nehmen, heißt es am Stammtisch. Piet schüttelt traurig mit dem Kopf und schenkt gedankenverloren noch einen ein. Der Beste aller Ehemänner wird immer stiller, er verträgt lange nicht so viel, wie Piet. Der ist ja im Training. Aber, da Piet auch gerne schnackt, ist er dafür gar nicht so undankbar. Er kann auch sehr gut alleine sinnieren. Der Beste aller Ehemänner nickt dankbar mit dem Kopf und ist froh, dass seine Meinung, die er nicht mehr so wirklich artikulieren kann, nicht unbedingt verbal gefragt ist.

Von den Umwelt- und Flüchtlingsproblemen geht es übergangslos zurück zur Landwirtschaft und nochmal der Milchquote. So kann das aber wirklich nicht weitergehen. Das Angebot steigt, die Preise sinken. Piet hat Recht, wenn er klarstellt, dass die Bauern von den staatlichen Almosen nicht leben können. Gut, haben wir das auch erledigt. Darauf trinken wir noch einen. Mittlerweile hat Choppi den Papierkorb gründlich geleert, den Kühen mal ordentlich Bescheid gegeben und Piets Dackel, der, wie zur Bestätigung immer mal wieder vor sich hin kläffte, richtig den Marsch geblasen. Wieder sind wir einen Schritt weiter, die Welt zu ordnen. Was wären wir bloß ohne Piet, den Besten aller Ehemänner und natürlich Choppi, der für Ordnung im Haushalt sorgt.
©S. Adameit

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Be aware

 

Foto:  Heiwa -Frieden copyrights S. Adameit

Gegen das Vergessen

Diesem Aufruf von Sylvia Kling folgen alle,

die nicht schweigen wollen

die aus der Geschichte gelernt haben

die aktiv gegen den neu entstehenden Rechtsruck

angehen wollen.

Künstler, Kreative, wirklich Besorgte

Menschen, die wissen

wie wichtig unser demokratisches System ist

auch wenn es noch lange nicht perfekt ist.

Aber dagegen können und wollen wir etwas tun:

https://sckling.wordpress.com/portfolio/gegen-das-vergessen/

 

Ich würde mich sehr freuen,

wenn ihr per aktiver Teilnahme zeigt,

dass ihr dem Mob keine Chance gebt.

 

Ich danke euch sehr 👍

Sabine Adameit

 

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