Schlagwort: Reflektion

Online World

Online World

Aufwachen, Smartfon an
Tablet ist bereit
SNs anschalten
lesen, ärgern,
kommentieren,
Zeit verschwenden.
Würde ich mich im wahren Leben
mit Menschen auseinandersetzen,
mit deren Einstellung ich mich
überhaupt nicht identifizieren kann?
Ich habe gelernt,
mir im wahren Leben
meinen Bekanntenkreis
sehr bewusst auszuwählen.
Das praktiziere ich auch im Netzwerk.
Ich lese Menschen,
die, obwohl stolze Deutsche,
ihrer eigenen Sprache
in Wort und Schrift nicht mächtig sind.
Sie reden von Kultur
und haben noch nie Hesse gelesen.
Ich lese Hasstiraden, Pauschalisierungen,
Kommentare ohne Substanz
oft beleidigend, diffamierend, verletzend.
Sie sind mir keiner Antwort wert.
Im realen Leben meide ich Proleten,
warum sollte ich online
meine Zeit dafür opfern?
Ich diskutiere gerne sachlich
über Inhalte und unterschiedliche Meinungen,
mit Menschen, die ich mir aussuche.
Das erlaube ich mir,
hier zu selektieren.
Ich kann nicht die Welt retten
und ich kann Nazis, AfDlern
und anderen desorientierten Menschen
die Welt nicht erklären
und ich will es auch nicht.
Ich kann mich mit Usern auseinandersetzen,
mit Menschen, die an Themen und Inhalten interessiert sind.
Das ist spannend und bereichernd,
besonders, wenn man unterschiedlicher Meinung ist.
Aber dazu gehört eine gemeinsame Augenhöhe.
Wenn diese nicht gegeben ist,
ist mir meine Lebenszeit zu schade,
sie mit Unwissenden, an Inhalten Desinteressierten
zu verschwenden.
SNs sind eine tolle Sache,
aber man muss damit umgehen können,
man darf sich nicht
von ihnen verschlingen lassen.
Kleine Pausen von SNs
sind oft sehr hilfreich,
um wieder in die Realität zu kommen
und zu realisieren,
dass das Netz eine große Chance,
aber auch eine große Gefahr ist.
©Sabine Adameit

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Abschied

Wieder einmal

verlässt es uns

der Himmel trägt Trauer

die Wolken ziehen

eilig hinter ihm her

so schnell,

wie es vorbeiflog

man könnte meinen,

es hatte Angst,

etwas zu versäumen,

genau wie wir

hetzte es durch die Tage

alles mitnehmen

alles auskosten

nur nichts verpassen.

Es grüßt wehmütig

traurig, freundlich,

hoffnungsvoll, ergeben,

das alte nun

das neue Jahr.

 

©S. Adameit

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