Sprache als geeignetes Instrument,
eigene Unfähigkeit zu kaschieren.
Worte werden zur Ersatzhandlung.
Selbstverliebte Slogans lenken ab
von der eigenen Unfähigkeit.
Die eigenen Worte werden zum Orgasmusersatz.
Sprüche werden wichtiger, als Taten.
Liken statt leben.
Smileys statt Empathie.
Traurige Existenz hinter dem Monitor,
dem Display, der Tastatur.
Herr der Tasten, der wirren, abstrusen,
unkontrollierten, unantastbaren Gedanken.
Ich bin der Maßstab.
Ich habe die Macht.
Ich dulde keine Meinung neben meiner.
Was mir nicht paßt, blockiere ich,
Zuhause schlage ich um mich.
Sämtliche Kontrolle geht verloren.
Wer mir nicht zustimmt,
wird zerstört…
Meinen Hass, meine Verzweiflung
gegen und über mich,
kann ich im Netz verteilen,
wie ich will.
Nun bin ich stark.
Nun bin ich endlich
auch mal wer…
Copyrights Sabine Adameit