Schlagwort: Armut (Seite 1 von 2)

Angst

 

 

Angst
Nicht greifbar
Immer anwesend
Sie wächst
Unbewusst und unterschwellig
Die Angst
Vor der Zukunft
Vor dem Unbekannten
Vor Not und Leid
Vor Krankheit und Armut
Vor Hilflosigkeit und Abhängigkeit
Vor Absenz von Entscheidungsmöglichkeit
Vor simpler Geldnot
Angst vor Elend und Einsamkeit
Im Alter
Copyrights Sabine Adameit

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Altersarmut

Alter in Armut

Mein Leben lang gearbeitet, geschuftet
Aufgeopfert für die Firma
Für einen Hungerlohn
Konnte kaum
Die Familie ernähren
Nie verzagt
Immer weitergebuckelt
Nun sind die Kinder
Aus dem Haus
Haben ihr eigenes Leben
Die Frau starb an Krebs
Nun, mit 75 Jahren
Sitze ich im Rollstuhl
Blicke auf mein Leben zurück
Aus meinem kleinen
Kargen Zimmer
In das ich geschoben wurde
In ein Heim
Das ich mir nicht aussuchen konnte
Weil das Geld fehlt
Ein Leben für die Familie
Immer nur gespart
Um den Kindern
Wünsche zu erfüllen
Ihnen eine gute Ausbildung zu ermöglichen
Meiner Frau konnte ich nichts bieten
Das bißchen, was wir hatten
Bekamen die Kinder
Sie haben nun ihr eigenes Leben
Da ist für mich kein Platz
Was sollen sie auch
Mit einem alten, kranken Mann anfangen?
Mit den Enkeln kann ich nicht spielen
In meinem Rollstuhl
Vor meiner Sauerstoffmaske
Haben sie Angst
Das kann ich verstehen
Ich will ihnen ja auch nicht
Zur Last fallen
So lebt jeder sein Leben
Meines gab es nicht.
Copyrights Sabine Adameit

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Menschlichkeit

We are the World

Glück und Zufriedenheit
Können lethargisch machen
Können lähmen
Unglück und Leid
Soweit weg vom Alltag
Gewalt und Armut
Nur noch Erinnerung
Hunger Arbeitslosigkeit
Schmerzende Einsamkeit
Endlich weit weg
Doch nie vergessen
Immer in Erinnerung
Leid Not Trauer
Verzweiflung Versagen
Existenzangst Selbstzweifel
Ein Leben lang gekämpft
Immer wieder aufgestanden
Immer wieder neu angefangen
Und so viel gelernt
Freude und Trauer
Nah beieinander
Niemals Stillstand
Leben annehmen
Immer wieder
Den Kampf aufnehmen
Mit allen Anforderungen
Allen Unbilden und Glücksmomenten
Nichts möchte ich missen.
Wenn es mir nun gut geht
Werde ich niemals vergessen
Und mich umso mehr
Um Menschen bemühen
Die verzweifeln
Keine Kraft mehr haben
Hilflos und unverschuldet
Leiden müssen
Das Elend der Welt
Kann ich nicht verändern
Meinen Freunden
Meinen Nachbarn
Meinem Gegenüber
Meinen Mitbürgern
Reiche ich meine Hand
Egal welcher Nationalität
Welcher Hautfarbe
Oder Herkunft
Ich hätte nichts gelernt
Aus meinem Leben
Wenn ich nicht helfen würde
Obwohl ich es kann.
Ist das nicht
Der Sinn unseres Daseins?
Annehmen und geben können
Wie es die Situation erlaubt
Sich helfen lassen
Und unterstützen
Wenn ich die Kraft
Und die Möglichkeit habe
Diese Erfahrungen in
Einklang zu bringen
Das zeichnet das
Menschsein aus.
Copyrights Sabine Adameit

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Ich habe Angst

Ich habe Angst
Wenn ich aufwache
Sind meine paar Habseligkeiten noch da?
Meine warme Jacke, meine Schuhe
Die ich so dringend brauche
Wenn ich wieder
Auf die Walz gehe
Wenn ich unter Menschen bin
Die mich verachten
Weil ich nicht lebe, wie sie
Weil ich mich dem Hamsterrad entzogen habe
Nicht der Norm entspreche
Nicht aussehe, wie sie
Ich habe Angst
Bei jedem Schritt
Den ich gehe
Ich verstecke mich
Ich weiche aus
Nur nicht auffallen
Bloß nicht anecken
Lasst mich doch
Einfach in Ruhe
Ich will doch nur
Mein kleines Leben leben
Ganz für mich
Was stört euch daran?
Ich tue niemandem etwas
Aber ihr fühlt euch bedroht
Nur weil es mich gibt
Nur weil ich keine Wohnung habe
Ihr nennt mich assozial
Haltet mich für gefährlich
Nur weil ich die Freiheit gewählt habe
Meine kleine Freiheit
Die ich mir jeden Tag
Hart erkämpfen muss
Ohne Absicherung
Ohne Wissen
Wie es morgen weitergeht
Ohne Bleibe, ohne Habe
Es gibt nur mich
Und meine Entscheidung
Ein anderes Leben
Zu führen, als ihr
Ich habe Angst
Einfach nur
Weil es mich gibt.
Ich habe Angst
Wenn ich schlafen gehe
Vor Menschen
Die ihren Hass an mir auslassen
Die mich beleidigen, erniedrigen
Schlagen, töten
Ich habe Angst
Weil ich anders bin.

Copyrights Sabine Adameit

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