Schlagwort: Zerstörung (Seite 2 von 2)

Wir leben

Mercy

Zerstörung

Alles zerstört
Die Bombe schlug direkt in mein Wohnzimmer ein
Ich war mit den Kindern gerade draußen,
Als ich den Einschlag hörte
Rannte ich mit ihnen nachhause
Unsere Wohnung lag in Schutt und Asche
Meine Frau und meine Mutter konnte ich nicht mehr retten
Kaum wiederzuerkennen
Waren sie unter den Trümmern
Meine Kinder schrien
Ich konnte sie kaum beruhigen
Wir gingen zu meiner Schwester
Sie ist verschont geblieben
Ohnmächtig vor Schmerz
Versuche ich, die Kinder zu trösten
Was soll ich nun tun
Wo sollen wir hin?
Meine Schwester nimmt uns auf
Aber sie hat nicht genug Platz für uns
Wir sind so dankbar
Dass sie uns eine Bleibe gibt
Aber ich kann es ihr nicht zumuten
In einer 3 Zimmer Wohnung
Mit zehn Menschen
Sie hat ja auch ihre Familie
Die Bombardierung hört nicht auf
Wir sind hier nicht sicher
Wir müssen hier raus

Ich habe jemanden kennengelernt
Der uns helfen will
Weg von diesen Schrecklichkeiten
Raus aus diesem Horror
Wir können einen Platz bekommen
In einem Boot in die Freiheit
Weg von diesem Krieg
Egal wohin
Hauptsache raus aus diesem Terror
Ich muss an meine Kinder denken
Sie sollen leben
Sie brauchen eine Chance
Ich habe hart gearbeitet und
Konnte etwas ansparen
Ich hebe mein ganzes Geld ab
Und bezahle für die
Fahrt in die Freiheit
Ich weiß, es wird gefährlich
Aber hier ist die Gefahr unvergleichlich größer
Wir gehen aufs Boot
Unsere einzige Chance
Vor den Bomben kann ich mich nicht retten
Sie fallen mittlerweile mehrmals täglich
Unberechenbar, tückisch, tödlich
Es ist reine Glücksache
Von ihnen nicht getroffen zu werden
Schlimmer kann es auf dem Boot nicht werden
200 Menschen auf einem zehn Meter Boot
Die Enge ist kaum zu ertragen
Aber hier fallen keine Bomben
Ich habe das Richtige getan
Nur für meine Kinder
Ich wäre lieber Zuhause geblieben
Und hätte meine Frau
Meine Mutter beerdigt
Aber auch Friedhöfe werden bombardiert
Meine Welt, mein Zuhause gibt es nicht mehr
Ich darf keine Trauer zeigen
Ich muss  stark sein
Sturm, Hunger und Durst
Menschen die vor Angst schreien
Ich nehme meine Kinder in den Arm
Und erzähle Geschichten
Von einer schönen neuen Welt
In der es kein Leid
Keinen Hunger, keine Not gibt
Keine Bomben, keine Gefahr
Ihre Augen strahlen
Wenn ich die neue Welt schildere
Ihre Tränen trocknen
Und ich glaube selber
Was ich ihnen erzähle
Obwohl ich weiß
Dass es diese schöne neue Welt nicht gibt
Das Unwetter haben wir überstanden
Land in Sicht, haben wir es geschafft?
Wir leben, alles ist gut
Copyright Sabine Adameit

 

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Mammon

Mammon.jpg

Nicht zu ertragen
Nicht zu akzeptieren
Nicht zu tolerieren
Wir dürfen nicht schweigen
Wenn Millionen von Menschen flüchten
Nur weil wir von Rüstungsexporten leben
Menschen ihr eigenes Wasser vorenthalten,
Das uns nicht gehört
Regionen annektieren
Auf die wir keinen Anspruch haben
Rohstoffe ausbeuten
Und dafür die Entwicklung ganzer Völker verhindern
Natur wird zerstört
Von der wir alle leben
Regenwälder niederholzen
Atommüll vergraben
Abgase und Gift ungefiltert in die Luft blasen
Ozonschicht zerstören
Sind wir denn so blind
So kurzsichtig, so dumm?
Wir haben Kinder,
Denen wir unsere Welt weitergeben
Verpestet, vergiftet
Lebensunwert
Wollen wir ihnen
Diese Botschaft vermitteln,
Dass nur Geld einen Wert hat
Menschenleben nichts gelten?
Wir „normalen“ Bürger
Dürfen wählen, demonstrieren
Für Menschenrechte
Gegen Ausbeutung
Doch entschieden wird ganz oben
Aber auch da sitzen Menschen
Die Familie haben
Wie kurzsichtig muss man sein
Um nicht zu erkennen
Dass man mit Geld nicht atmen kann
Dass man sich mit Geld
Nicht reinwaschen kann
Dass Geld nicht unsere Persönlichkeit, Glauben,
Moral und Menschlichkeit ersetzen kann
Geld ist und bleibt ein Zahlungsmittel
Es kann so viel Gutes tun
Warum wird damit nur zerstört
Kann ein Bruchteil unserer Gesellschaft wirklich damit leben
Unsere Welt zu vernichten
Nur um noch mehr Millionen zu horten?
Was ist Kriminalität
Gegen so ein menschenverachtendes Verhalten
Sich zu bereichern
Auf Kosten von Völkern
Menschen und Schicksalen?
Mammon, Geld, Macht
Du hast dich verselbstständigt
Mensch ist dir verfallen
Um Menschen, Natur
Und alles, was lebenswert ist
Zu vernichten.
Copyright Sabine Adameit

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Ist das nichts?

Die Welt bricht zusammen
während wir eine neue aufbauen
Schlechtes Gewissen
Glück zu zweit
im Elend der Welt,
dürfen wir glücklich sein,
wenn Menschen leiden,
wenn Menschen sterben,
nur weil sie in einem anderen Land
auf einem anderen Kontinent geboren sind?
Wir können nicht die Welt retten,
wir können unseren kleinen Teil beitragen
zur Menschlichkeit
zur Empathie,
aber wirklich helfen können wir nicht.
Keinen interessiert unser Glück,
genauso wenig wie die Welt
das Elend der Menschen interessiert.
Wir leben unser Glück,
unsere Liebe und jeder,
der Hilfe braucht,
ist bei uns willkommen.
Mehr können wir nicht tun.
Vielleicht hilft unsere Liebe,
unser Zusammensein
anderen Menschen?
Ich denke,
mehr können wir nicht tun.
Wir sind eine Einheit
und versuchen anderen
Liebe vorzuleben
Ist das nichts?

S.Adameit

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Sturm I

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Wolken

Der Mond hat ein Tempo heute,
die Wolken flüchten vor ihm,
die Sterne halten sich wacker.
Sie lassen sich nicht vertreiben.

Sturm du wildes Element,
musst unbedingt deinen Kopf durchsetzen.
Fegst durch die Weiden,
zerrst an den Bäumen.

Nimmst alles mit,
was dir nichts entgegensetzt.
Wild und ungestüm,
wie ein junges Fohlen.

Tobst und wütest,
lärmst und stiebst,
als ob es nur noch dich gibt,
den Gewaltigen, den Unerbittlichen.

Reinigst, räumst auf,
ohne zu fragen,
pfeifst dein Lied,
in allen Oktaven.

Sturm, du Macht der Natur,
du Herrscher über die Stille,
du Hand Gottes.
Machst, was du willst.

Nach dir kommt die Ruhe,
der Frieden, alles gereinigt,
fein sortiert und aufgeräumt.
Nun können wir neu beginnen.

Copyrights S. Adameit

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