
Gegen das Vergessen
an morgen denken In einem Land, wo Menschen sich nicht mehr frei bewegen können.
Ständig in Angst leben müssen, misshandelt, überfallen oder getötet zu werden.
Mit Plattitüden konfrontiert werden, dass andere Menschen uns die Butter vom Brot nehmen, zu gut gekleidet seien, obwohl sie doch gerade aus einem Kriegsgebiet kommen.
Daran denken, was unsere Kinder in dieser Atmosphäre noch erleben werden, wo täglich Flüchtlingslager angezündet, Ausländer unverhohlen angefeindet werden.
Damit leben, dass Menschen andere in die zweite und dritte Klasse abschieben, nur wegen ihrer Hautfarbe und Herkunft, nur damit sie ihr jämmerliches, nicht vorhandenes Selbstbewusstsein vermeintlich stärken.
In einem Land leben, in dem Menschen gnadenlos und unbarmherzig, nur sich am nächsten, die Augen verschließen vor der großen Pein, der großen Angst, in der so viele Menschen leben müssen.
Tatenlos zusehen, wie dieses Land wieder im braunen Sumpf versinkt. Parolen gröhlend, die hohle Masse, mit Bierflasche in der Hand, Fahnenschwenkend, sich zur Herrenrasse ernennt.
Schweigen und später sagen müssen, ich habe von nichts gewusst und nichts getan, um diesem Mob Einhalt zu gebieten.
Mich nicht mehr schämen müssen für mein eigenes Land. ...wieder dieselben Fehler begehen. ...wieder wegschauen.
Ich will in den Spiegel schauen, sagen können: Ich habe alles Menschenmögliche getan, um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten. Copyrights Sabine Adameit
0 Kommentare
1 Pingback